P r e s s e m i t t e i l u n g der GASAG vom 02.06.2015
„Gastfreundschaft mit Köpfchen“ heißt der mit 5.000 Euro ausgezeichnete Gewinnerbeitrag im Wettbewerb Berliner Klima Schulen 2015. Die Azubis der Pankower Brillat-Savarin-Schule hatten sich darin mit den verschiedensten Aspekten nachhaltigen Wirtschaftens im Gastgewerbe befasst.
Insgesamt wurden am heutigen Dienstag zehn Projekte mit Preisen im Gesamtwert von 15.000 Euro ausgezeichnet. Berlins größter Schulwettbewerb zum Klimaschutz wird ausgeschrieben durch das Land Berlin, die Gasag und den BUND Berlin e. V.„Das Projekt der Hotel-Azubis hat uns durch die Herangehensweise und das hohe Engagement beeindruckt. Die Jury war einstimmig der Meinung, dass wir damit den Sieger gefunden hatten“, sagte Rafael Schallnas (17 Jahre), der als Schülerjuror mit über die Preisvergabe entscheiden durfte. „Die Schulen haben viele wirklich gute Projekte eingereicht, die wir intensiv begutachtet und diskutiert haben. Man konnte gut erkennen, dass die Berliner Schülerinnen und Schüler sich ernsthaft mit dem Thema Klimaschutz und Klimawandel auseinandergesetzt haben.“
Auf der feierlichen Preisverleihung überreichten die Initiatoren des Wettbewerbs die Auszeichnungen: Mark Rackles, Staatssekretär für Bildung in der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft, Christian Gaebler, Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, Rainer Knauber, Leiter Konzernkommunikation und -marketing der Gasag Berliner Gaswerke Aktiengesellschaft und Linda Mederake, Mitglied des Vorstands der BUNDjugend Berlin.
Der zweite Preis im Wert von 3.000 Euro ging an das Rheingau-Gymnasium in Tempelhof-Schöneberg für die sehr umfangreiche Auseinandersetzung mit dem „Klimaschutz im Alltagshandeln“. Erstmalig seit Bestehen des Wettbewerbs wurden zwei dritte Preise im Wert von jeweils 2.000 Euro vergeben. Die Projekte der Gustav-Falke-Grundschule in Mitte und der Robert-Havemann-Schule in Pankow überzeugten die Jury gleichermaßen.
Die heutige Preisverleihung ist der Höhepunkt der siebten Wettbewerbsrunde im Schulwettbewerb Berliner Klima Schulen. Die nächste Runde startet nach den Sommerferien 2015.
Die Preisträger 2015 im Überblick
Der erste Preis im Wert von 5.000 Euro geht an die Pankower Brillat-Savarin-Schule für das Projekt „Gastfreundschaft mit Köpfchen – Auszubildende auf dem Weg zum nachhaltigen Wirtschaften im Gastgewerbe“ (Auszubildende im Hotelfach).
Im Projekt erwarben Auszubildende im Hotelfach neben ihrer Ausbildung die Zusatzqualifikation „Nachhaltiges Wirtschaften im Gastgewerbe“ und engagierten sich als „Nachhaltigkeitstrainees“ in der Hotellerie. Sie sensibilisierten Management, Mitarbeiter und Gäste für den Energie- und Ressourcenverbrauch, motivierten Gastgeber und Gäste zu umweltfreundlichem und ressourcenschonendem Handeln und arbeiteten am betrieblichen Nachhaltigkeitsprofil mit. In den 15 Teilprojekten – unter anderem zu Mülltrennen,
Energierückgewinnung, Wassersparen, Kräuteranbau, faire Kleidung, nachhaltige Bildung, nachhaltiger Tourismus und nachhaltiges Liefersystem für Lebensmittel – überzeugten die Azubis besonders durch ihre konsequente, engagierte und kreative Umsetzung eines Vorhabens mit Modellcharakter und verschiedensten inhaltlichen Facetten.
Die Jury bewertete den Beitrag einstimmig als herausragend und war beeindruckt von der Kooperationsbereitschaft und der Vernetzungswirkung des Projekts in weitere Oberstufenzentren. Die „Nachhaltigkeitstrainees“ werden ihre Ergebnisse auf verschiedenen Veranstaltungen vorstellen. In Zusammenarbeit mit den betrieblichen Partnern erfolgt eine außenwirksame Präsentation der verschiedenen Projektergebnisse über Social Media, Internet, Presseberichte und andere Medien.
Der zweite Preis im Wert von 3.000 Euro geht an das Rheingau-Gymnasium in Tempelhof-Schöneberg für das Projekt „Klimakiller und Klimaschutz im Alltagshandeln“ (Wahlpflichtkurs der Jahrgangsstufe 10).
Die Kursgruppe setzte sich systematisch mit den Grundlagen von Klimawandel und Klimaschutz auseinander und entwickelte daraus mögliche Handlungsfelder an der Schule und im persönlichen Umfeld. Diese wurden im Zuge einer Umfrage unter Lehrkräften und Schülerschaft weiter ausgearbeitet. Aus den so konkretisierten Themen Mobilität, Bauen & Wohnen, Fleischkonsum und Kleidung entstand in der Folge eine umfangreiche Ausstellung, die die Bezüge zwischen Klimaschutz und alltäglichem Leben in unterschiedlichster medialer Form herausarbeitet: So realisierte die Gruppe unter anderem ein Hausmodell zur Wärmedämmung, erklärende Videoclips, Comics und ein Kochbuch. Neben der planvollen und zielgerichteten Arbeitsweise des Kurses überzeugten die Jury auch die ausgearbeiteten Überlegungen zur Breitenwirkung des Projekts. So wurden etwa verschiedene Präsentationen der Ausstellung sowie die Veröffentlichung des Kochbuchs und der Comics in der Schülerzeitung und auf einer Website vorgeplant.
In diesem Jahr wurden erstmalig zwei dritte Preise im Wert von jeweils 2.000 Euro vergeben.
(Dritter Preis 1) Die Gustav-Falke-Grundschule in Mitte für das Projekt „Kann ein Auto überhaupt umweltfreundlich sein?“ (Klasse 4b).
Die vierte Klasse beschäftigte sich in beeindruckender Vielfalt und Tiefe mit verschiedensten Themen zu Mobilität und Klima: Antriebstechniken, CO2 und Treibhauseffekt, Beweggründe für den Autokauf, Mobilitätsvisionen, fossile und alternative Energieträger. Mit großer Kreativität setzten sie ihre Erkenntnisse zudem in unterschiedlichsten Arbeiten um. So führten sie eine Umfrage durch, bauten Seifenkisten und entwickelten verschiedene Automodelle aus PET-Flaschen oder Pappe. Sie machten zudem Experimente zum Treibhauseffekt, lernten viel über die Zusammensetzung der Luft und die Funktionsweise von Brennstoffen. Sie gestalteten Plakate, schrieben und sangen gemeinsam einen Autofahrer-Rap und entwickelten ein Quartettspiel, bei dem es um klimafreundliche Mobilität geht – und meistens das Fahrrad gewinnt.
Die Jury bewertete nicht nur die Themenvielfalt und Arbeitsweise der Klasse im Projekt als besonders überzeugend, sondern auch, dass die Schülerinnen und Schüler erkennbar viel Neues gelernt und auch verstanden hatten. Sie gaben ihr Wissen in verschiedener Form weiter und trugen dazu bei, dass auch anderen Schülerinnen und Schülern das Thema umweltfreundliche Mobilität näher gebracht wurde.
(Dritter Preis 2) Die Robert-Havemann-Schule in Pankow für das Projekt „Elektromobilität zum Anfassen“ (12. Klasse, Leistungskurs Physik, Zusatzkurs).
Die Schülerinnen und Schüler des Oberstufenkurses „Energie und Umwelt im Experiment“ entwickelten ein E-Mobil auf der Grundlage eines Familien-Kettcars. Dabei setzten sie sich fundiert mit dem Thema Elektromobilität und den damit verbundenen Chancen und Herausforderungen auseinander. In enger Verbindung von Theorie und Praxis – unter anderem wurden verschiedene Antriebsformen und Möglichkeiten der Energiespeicherung diskutiert – entstand mit dem E-Mobil ein wunderbares Anschauungs- und Übungsmodell, das in Zukunft für den Unterricht an der Schule sowie im Energielabor auch anderen Schulen zur Verfügung stehen wird. Der Wettbewerbsbeitrag ist fest eingebunden in das Unterrichtskonzept der Schule zum Thema Energie.
Die Jury hob in ihrer Bewertung neben der systematischen Arbeitsweise der Schülerinnen und Schüler insbesondere die gelungene Verknüpfung von Theorie und Praxis hervor.
Mit dem vierten Preis im Wert von 500 Euro wurden die folgenden Projekte ausgezeichnet:
„Projekttag in der Mendelschule und Klimakonferenz“ des Carl-von-Ossietzky-Gymnasiums (Pankow), „Füll das Füllet – Ist abfallfreies Catering in der Großstadt möglich?“ des Humboldt-Gymnasiums (Reinickendorf), „Jonny by bike“ des John-Lennon-Gymnasiums (Mitte), „EE-Ernte online“ der Lise-Meitner-Schule (Neukölln), „Energiepfad am OSZ TIEM“ des OSZ TIEM (Technische Informatik, Industrieelektronik, Energiemanagement, Spandau) sowie „Klimawandel und Alltag: Ein Tag in der Woche ohne Fleisch“ der Peter-Petersen-Schule (Neukölln).
Bei der Online-Abstimmung über die beste Projektidee war das Projekt „Das Schicksal der Welt liegt auch in unserer Hand“ des Wilhelmstadt Gymnasiums erfolgreich. Die Schülerinnen und Schüler freuten sich über vier Gruppen-Übernachtungen, gestiftet von A&O HOTELS and HOSTELS.
Berliner Klima Schulen – der Wettbewerb
Träger des Wettbewerbs sind die Berliner Senatsverwaltungen für Bildung, Jugend und Wissenschaft sowie für Stadtentwicklung und Umwelt, die Gasag Berliner Gaswerke Aktiengesellschaft sowie der BUND Berlin e. V. Seit 2009 haben über 14.000 Schülerinnen und Schüler am Wettbewerb Berliner Klima Schulen teilgenommen.
Der Wettbewerb ist ein zentraler Baustein für die Vergabe des Siegels „Berliner Klima Schule“. Ausgezeichnete Schulen werden bei der Vergabe von Mitteln aus dem Schulsanierungsprogramm für öffentliche Schulen besonders berücksichtigt. Seit 2009 wurden gemeinsam mit den Bezirken etwa 1,94 Millionen Euro für 92 bauliche Maßnahmen an Berliner Schulen bereitgestellt.
Weitere Informationen: www.berliner-klimaschulen.de
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