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Was zunächst 2007 als relativ kleiner Sprossen-Kochwettbewerb begann, entwickelt sich mit den Jahren zu einer
Veranstaltung, welche Koch-Azubis aus Deutschland und europäischen Ländern anzog. Die Grundidee war und bleibt angehende Köche aus Deutschland und Europa mit einem Kochwettbewerb zu fördern und zu vernetzen.

Seit dem 3. Berliner Taugé Kochwettbewerb besetzen wir diese Veranstaltung mit einem Motto, welches zu Sprossen von Mungobohnen passt und welche für uns aktuell ist. So steht zunächst der Gesundheitsaspekt der Speisen im Vordergrund. Beim letzten Mal geben wir mit Schollen und Lamm tierische Pflichtkomponenten vor. Aber wir wollen mutiger sein. Das OSZ Gastgewerbe Berlin zeichnete sich beim europäischen Vegucation-Projekt aus, bei dem es um die vegetarische Küche geht. Warum sollte das nicht beim 6. Berliner Taugé Kochwettbewerb funktionieren? Es war uns klar, dass wir damit einen Teil der Interessenten abschrecken würden. Trotzdem
wollten wir es probieren. Weiterhin wollten wir den Kochwettbewerb um einen politischen Aspekt erweitern. Als wir vor einem Jahr das Motto entwickelten, hätten wir uns die aktuelle emotionale und politische Brisanz nicht ausgemalt. Leider sagten uns aufgrund des Migrationsthemas auch Teilnehmer ab.

Letztlich entstand das Motto "Sprouts, 3 Veggies and Migration“.

Die Kompensation des langjährigen zweiten Hauptsponsors erforderte im Vorbereitungsjahr einen enormen Zeit- und Energieaufwand. Doch sollte der Kraftakt mittels treuer und neuer Unterstützer gelingen. Es konnten neben attraktiven und hochwertigen Sachpreisen, das Rahmenprogramm und zwei weitere Auszeichnungen innerhalb des Taugé-Kochwettbewerbs realisiert werden.

Doch zurück zu den Anforderungen des Kochwettbewerbs.

Welche Aufgaben haben die Teilnehmer bei diesem Kochwettbewerb zu meistern?

Zunächst müssen die Teilnehmer ein anspruchsvolles, vegetarisches 3 Gang Menü erstellen. Weiterhin berechnen die Teilnehmer mittels einer Kalkulation den Wareneinsatz. Dieser darf maximal 35 € für 4 pax betragen. Vor den 2 Wettkampftagen reichen die Teilnehmer Bilder von sich und den Gerichten sowie Kurzberichte ein, welche in die Bewertung eingehen. Die Kurzberichte beantworten die Fragen
· Warum möchte ich Koch/Köchin werden?
· Wie verlief meine bisherige Ausbildung?
· Welche Chancen bietet mir und der Gastronomie die Migration?

Während der beiden Wettkampftage bewerten 5 Prozessjurys mit jeweils drei Juroren in den Küchen unter anderem die Hygiene, die Wirtschaftlichkeit und Professionalität sowie den Umweltschutz.

Unabhängig davon bewerten zwei Sensorikjurys den Geschmack, die Konsistenz sowie die Anrichteweise.

Der Taugé-Kochwettbewerb zeichnet sich durch eine angenehme und entspannte Atmosphäre für die Teilnehmer und die Juroren aus. Das wird durch eine 6-stündige Wettkampfzeit an zwei Tagen ermöglicht. Die Teilnehmer lernen am Freitag während einer Busfahrt mit Fotostopps Berlin und einem Besuch der Küchen des KaDeWe Berlin kennen. Anschließend kann nach einer Einweisung für zwei Stunden die ersten Arbeiten in den fünf Wettkampfküchen durchgeführt werden. Nachdem die Küchen wieder sauber sind, empfängt die Fachleiterin
Frau Voigt mit einer Klasse die Teilnehmer und weitere Gäste zu einem delikaten vegetarischen Büfett. Bei dieser Küchenparty werden Meinungen und Adressen ausgetauscht und Kontakte geknüpft. Am ersten Abend geht es aber nicht zu spät in die Hotels. Der zweite Wettkampftag beginnt für die Teilnehmer mit einem gastorientierten Prüfungsgespräch. Hier verkaufen die angehenden Köche ihr Menü. Ein Teilnehmer aus Amsterdam mit Ängsten aufgrund mangelnder Englischkenntnisse absolviert dieses Gespräch auf internationale Weise in einem Mix aus drei Sprachen. Dann geht es wieder zur konzentrierten Arbeit in die Küchen. Mittlerweile sind die gut 60 Gäste eingetroffen und werden vom Schulleiter Herrn Enste sowie vom Organisator Herrn Siebecke begrüßt. Nach der Platzierung durch OBF-Schüler des OSZ unter Anleitung von Herrn Brader im festlich eingedeckten Mensaraum wird das südamerikanische Amuse Gueule mit schwarzem Quinoa und Sprossen serviert.
Hier zeigt der ehemaliger Kochschüler Juan Zegarra Presser höchstes Können, welches von den Gästen durch
vollständiges Aufessen goutiert wird. Der Abend soll für die Gäste einmalig werden. Deshalb ist ein hochkarätiges Programm erstellt. Es treten die Schüler Nicole und Lucas der staatlichen Artistikschule mit atemberaubenden Vorführungen auf. Weiterhin zeigt die angehende Restaurantfachfrau Blen Baheru ihren einfühlsamen und mitreißenden Gesang. Die Gäste verkosten derweil den ersten Gang und sind voll des Lobes. Auch ausgesprochene Fleischesser loben die vegetarischen Köstlichkeiten. Immer wieder werden beteiligte Sponsoren,
Schüler, Lehrkräfte und Köche auf der Bühne geehrt und vorgestellt. Somit erhalten die Gäste einen Einblick in die Personen, die diese Veranstaltung tragen. Durch persönliche Berichte einiger beteiligter Personen, entsteht ein positives von Migranten und deren Lebensweg und Wirken in Deutschland.

Jetzt ist die Vertreterin von Ärzte ohne Grenzen am Zug und stellt die Arbeit des Vereins mittels zweier Filme vor. Das hochwertige Begleitbuch des Kochwettbewerbs liegt mittlerweile gratis auf den Gästetischen und verleitet zur angemessenen Spende. Die Spendensumme von 461,15 € kann Frau Tamannai an diesem Abend für den Verein in Empfang nehmen. Nachdem die Desserts serviert sind, schauen die Gäste sowohl zu den beiden Sensorikjurys, die im Gastraum mit Hochdruck bewerten als auch auf die Schaubüfetts, auf den die Teller ausgestellt sind. Jetzt dauert es noch eine Kleinigkeit. Doch dann stehen die Ergebnisse fest. Es werden zunächst die besten drei Desserts von Sabine Dubenkropp vom Café „Bei Melanie“ und Herrn Matthies vom Tagesspiegel geehrt. Der Sieger für das beste Dessert ist Jason de Haan aus dem ROC van Amsterdam, dicht gefolgt von Jeff Lin aus dem Restaurant Austeria Brasserie aus Berlin. Den dritten Platz belegt Marco van der Wijngaard. Er kommt auch aus Amsterdam, ist in der Sterneklasse und gewann kurz zuvor den Young
Euro-Toque Young Chef Award. Die Platzierten erhalten als Preise Seminare bei Sabine Dubenkropp, ehemalige Schülerin des OSZ Gastgewerbe und German Chocolate Master 2015. Weiterhin erhalten die Teilnehmer Lexika der Speisen aus dem Pfanneberg Verlag.

Jetzt werden die saubersten Köche mit dem Winterhalter Pokal ausgezeichnet. Aus jeder Küche liegen die Namen in Form von Losen im Lostopf. Stephan Schwertle und Jan Wilhelm ziehen zunächst die zweiten
Plätze. Es freuen sich Alexander Bielinski aus dem Park Inn Berlin sowie Nik Jensen aus dem Restaurant Klassenzimmer Hammoor, Galip Karabas aus dem Restaurant La Soupe Poluaire sowie Mitch van Egmond vom ROC van Amsterdam. Die sauberste Koch-Azubine ist Florentine Duda vom Hotel Steigenberger Berlin. Sie
erhält einen Gutschein für ein Essen im 2 Sternerestaurant Tim Raue im Wert von 300 €. Überglücklich stehen die Sieger beim Fototermin. Jetzt soll das große Finale folgen. Zu Beginn erhalten alle Teilnehmer ihre Urkunden, Medaillen, Taschen mit Basic Textur und Bücher vom Verlag Handwerk und Technik sowie Messer der Firma Dick. Versammelt stehen die 17 Köche vor der großen Werbetafel von Evers Specials. Den dritten Platz kann Zora Pitz vom Hotel Steigenberger Berlin entgegennehmen. Platz zwei geht an Marco van der Wijngaard. Der
strahlende Gesamtsieger ist der 18jährige Jason de Haan vom ROC van Amsterdam. Neben einem großen Pokal werden ihm zahlreiche Preise übergeben. Von der Firma Dynamic wechselt ein großes Pürierstabset den Besitzer. Jason kann sich über einen Siphon der Firma iSi freuen auf dem das Logo des Taugé Kochwettbewerbs mit Lasergravur eingebracht wurde. Ein weiterer Hauptpreis ist das große Kochmesser von der Firma Dick aus der Serie 1905. Herr Siebecke dankt dem Hauptsponsor Evers Specials, den Silbersponsoren Winterhalter, Dynamic, Ber-Bek, MKN, Convotherm, den Bronzesponsoren Weihe, iSi, Herba Cuisine, Metro Berlin-Friedrichshain, Dick, Handwerk und Technik, Pfanneberg, IHK Berlin sowie den weiteren Sponsoren. Ein Blitzlichtgewitter erhellt den Saal, Jubelbrüllen der holländischen Betreuer ist zu vernehmen und klatschende Gäste applaudieren den Siegern und Teilnehmern. Unter den angehenden Köchen und deren Betreuern werden Glückwünsche ausgetauscht. Endlich ergreift Herr Jelle Kuijper von der Firma Evers Specials das Mikrofon und
beglückwünscht die Teilnehmer sowie die Schule für den gelungenen Kochwettbewerb. Lachend sagt es, dass sie die verrückte Firma sind, die als Hauptsponsor diesen Kochwettbewerb seit 2007 finanzieren. Dabei ergänzt er, dass Evers Specials die verrückte Firma war, ist und in Zukunft bleiben wird, welches die Anwesenden
mit großem Applaus begrüßen. Die Menge steht noch lange beisammen und trifft sich schließlich im kleinen Kreis in Küche 3. Die fleißigen Schüler und Lehrkräfte der Servicebrigade richten die Mensa in Windeseile für den
Normalbetrieb am Montag. Das Resümee des 6. Berliner Taugé Kochwettbewerbs 2015: Trotz gewaltiger Kraftanstrengungen hat es sich mal wieder gelohnt. 


Die Platzierungen 6. Berliner Taugé Kochwettbewerb

1. Platz Jason de Haan, ROC van Amsterdam
2. Marco van der Wijngaard, ROC van Amsterdam
3. Zora Pitz, Hotel Steigenberger Berlin

Winterhalter Pokal

1. Platz Florentine Duda, Hotel Steigenberger Berlin
2. Platz Alexander Bielinski, Park Inn Berlin
2. Platz Nik Jensen, Restaurant Klassenzimmer Hammoor
2. Platz Galip Karabas, Restaurant La Soupe Populaire, Berlin
2. Platz Mitch van Egmond, ROC van Amsterdam

Bestes Dessert
1. Platz Jason de Haan, ROC van Amsterdam
2. Platz Jeff Lin, Restaurant Austeria Brasserie, Berlin
3. Platz Marco van der Wijngaard, ROC van Amsterda

Kochbuch zum 6.Berliner Taugé Kochwettbewerb

Niklas Siebecke,
Fachbereichsleiter Technologie,
OSZ Gastgewerbe Berlin

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